Ich habe mich entschieden das Thema „Hochbegabung“ in meinen Blog mit rein zu nehmen, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass viele Menschen damit gewisse Berührungsängste haben.
Ich selber bin inzwischen auch sehr vorsichtig wem ich davon erzähle, da ich leider schon richtig verletzende Rückmeldungen erhalten habe von Menschen, die damit nicht umgehen konnten/wollten.
In Deutschland gilt als hochbegabt, wer in einem anerkannten Test einen IQ von mindestens 130 erreicht hat.
Da ich in meinem Blog hauptsächlich über meine eigene Erfahrung mit diesem Thema berichten werde, möchte ich euch für weiterführende Informationen, Definitionen und Testmöglichkeiten auf die Webseite von Mensa in Deutschland verweisen (www.mensa.de).
Im Zuge meiner Beschäftigung mit meiner eigenen Hochbegabung und im Austausch mit vielen anderen hochbegabten Menschen konnte ich für mich einige Punkte ausmachen, die scheinbar viele so oder ähnlich kennen:
- Hochstapler-Syndrom: man lebt in der ständigen Angst, dass die Menschen irgendwann draufkommen, dass man eigentlich gar nichts wirklich kann. Wenn etwas richtig gut gelingt, schiebt man es auf Glück oder Zufall. Es fällt schwer an die eigenen Fähigkeiten zu glauben.
- Filterschwäche und Reizüberflutung: hochbegabte Gehirne können sehr viel von der Umgebung aufnehmen und tun es leider auch. Manchmal fühlt man sich regelrecht erschlagen von der Fülle an Reizen, die so ein normaler Tag mit sich bringt. Es benötigt dann viel Zeit und Ruhe, um alles zu verarbeiten und das Nervensystem wieder runterzufahren.
- Empfindlicher Gerechtigkeitssinn: die meisten Hochbegabten tun sich sehr schwer empfundenes Unrecht auszuhalten und begeben sich mitunter in auswegslose Diskussionen, um scheinbare Kleinigkeiten klarzustellen.
- Begeisterungsfähigkeit und Neugier: Hochbegabte haben oft eine ausgeprägte Begeisterungsfähigkeit und können sich wie Kinder freuen, wenn etwas ihre Neugierde geweckt hat. Ebenso verlieren sie aber manchmal auch sehr schnell das Interesse an etwas, wenn sie es halbwegs verstanden haben (ganz doof, wenn man in der Arbeit mal Routinearbeiten durchführen muss…)
- Achtung Monologe: wenn sich ein Hochbegabter für etwas begeistert, kann es mitunter passieren, dass er sein Gegenüber auch damit beglücken möchte und in einen schwer zu stoppenden Monolog verfällt. Ebenso scheint es in der Natur Hochbegabter zu liegen jede Art von Fehler zu finden und lautstark darauf hinweisen zu müssen – in bester Absicht 😉
Das ist jetzt wie gesagt natürlich nur eine sehr subjektive Beobachtung von mir, aber vielleicht zeigt das ein bisschen, dass Hochbegabte nicht immer so sind wie sie in Filmen oft dargestellt werden.
Ich möchte euch in meinem Blog gerne teilhaben lassen an meinem Umgang mit meiner eigenen Hochbegabung und vielleicht ist ja der ein oder andere Tipp auch für euch passend und hilfreich.