Mein Bulletjournal 2023

Ich bin 2017 auf die Bulletjournal-Methode gestoßen und seitdem ein großer Fan dieser Planungstechnik.
Grob vereinfacht gesagt geht es darum alles Wichtige wie z.B. Termine, ToDos, Erinnerungen, Notizen, Planung usw. so in einem Notizbuch unterzubringen, dass man sie wiederfindet und damit arbeiten kann.
Es gibt eine genaue Anleitung von Ryder Carroll, dem Erfinder des Bulletjournals, mit der man schnell und einfach sein erstes Bulletjournal starten kann – man braucht im Prinzip nur einen Stift und ein Notizbuch.
Carroll leidet nach eigenen Angaben an ADHS und war mit der allgemeinen Lebensbewältigung überfordert, was ihn zur seiner genialen Erfindung gebracht hat.
Da auch das hochbegabte und/oder traumatisierte Hirn gerne im Chaos versinkt, ist dies eine gute Methode das organisatorische Leben halbwegs in den Griff zu kriegen.
Ich habe mein Bulletjournal über die Jahre immer mehr „personalisiert“ und bin von der original Methode teilweise abgewichen, was für mich wunderbar funktioniert.

Future Log

Laut Anleitung im Buch fängt man am besten mit einem Index auf der ersten Seite an, in den später die Seitenzahlen geschrieben werden, damit man die Einträge wieder findet.
Dann folgt ein Future-Log, der quasi das ganze Jahr abbildet und in den anstehende Termine eingetragen werden.
Der Monthly-Log besteht aus einer Seite, die für jeden Tag des Monats eine Zeile hat, um Termine zu notieren.
Dann gibt es noch ein Daily-Log, das im Prinzip aus einer fortlaufenden Stichpunktliste besteht, in die Termine, Gedanken, etc. mit verschiedenen Symbolen festgehalten und bei Erledigung markiert werden können.
Zum Planen gibt es noch die sogenannten Collections, bei denen sich eine Doppelseite im Buch einem speziellen Thema widmet z.B. Urlaubsplanung und die unbedingt im Index verzeichnet werden sollte – so man sie denn wiederfinden möchte.

Ich habe für mich herausgefunden, dass ich kein Monthly-Log brauche, aber dafür die Woche gerne in einer normalen Kalenderansicht habe.
Ebenso finde ich es schön die Seiten je nach Lust und Laune künstlerisch zu gestalten und nutze dafür gerne meine Stempelsammlung (selber malen kann ich irgendwie nicht wirklich).
Ich mag es, dass ich selber bestimmen kann wie der Kalender aufgeteilt ist und dass ich es jederzeit anders machen kann, wenn etwas doch nicht funktioniert oder etwas fehlt.

Termine im Bulletjournal

Für die ersten drei Monate des Jahres habe ich jetzt ein Drei-Spalten-Design gewählt, bei dem links die Termine eingetragen werden (meine Schrift ist so riesig, muss schauen, ob das hinhaut), in der Mitte die ToDos gesammelt werden und rechts Platz für Tagebucheintragungen ist.
Am Anfang des Buches sammle ich noch schöne Ereignisse in 2023, Herausforderungen, Neues, Bücher, Filme etc.
Es ist total schön, wenn man das Buch Jahre später wieder in die Hand nimmt und sieht, was sich so alles in diesem Jahr ereignet hat und was für ein Mensch man „damals“ war.

Collections gibt es bei mir für Themen rund um Traumazeugs (was hilft, was will ich ausprobieren), Minimalismus (der Versuch Handlungsanweisungen aufzustellen) und Freizeit (wenigstens stehen die 10000 Sachen, die ich machen will, dann schon mal auf Papier…).

Ich habe einige Notizbücher ausprobiert und inzwischen für mich meinen Liebling gefunden. Ich mag es gerne, wenn die Seiten abgerundet sind und brauche mehr als 200 Seiten am liebsten im Softcover.
Beschrieben wird das Bulletjournal mit meinem uralt-Lamy-Füller, weil das für mich eine gute müllfreie Alternative zu Finelinern ist – einfach den Konverter ins Tinenfass halten und wieder auffüllen.

Habt ihr Erfahrung mit der Bulletjournal-Methode oder bevorzugt ihr eine andere Möglichkeit der Terminplanung?

7 Comments

  1. hej, liebe sarah!

    das finde ich super, wie du das für dich entdekct und weiterentwickelt hast!
    ich glaube auch, daß es für jeden individuell abgewandelt richtig und die grobe methode eine sehr gute idee ist.

    ich plane immer sehr zeitnah. mit einer längerfristigen vorausplanng wäre ich überfordert.
    nur geburtstage und wichtige termine stehen, soweit vorhanden, schon zu jahresbeginn in meinem kalenderbuch, das übrigens ein ganz normales vorgedrucktes kalenderbuch ist mit je einer seite pro tag.

    in jahren, in denen ich mich weniger gut fühle, wähle ich ein größeres format für mehr schreibplatz, in besseren jahren ein kleineres, was praktischer mitzunehmen ist, denn ich habe es immer dabei, wenn ich neue termine ausmachen muß.

    wichtig ist mir dabei stabilität und schönes aussehen, das muß nicht viel kosten, mein favorit ist seit jahren ein buch von tedi mit ausmalseiten dazwischen.

    was es für mich wichtig macht, es spontan zu führen:
    -ich kann meine gedanken sofort aufschreiben, wenn mir etwas einfällt, das ich erledigen muß/will, dann ist mein kpof wieder frei und ich vergesse kaum mal etwas, trotz ads
    -es ist ein schönes ritual, am vorabend oder am frühen morgen zu brainstormen und sich zu sortieren und damit tagesstruktur zu schaffen
    -es ist ein gutes gefühl, dinge abzuhaken, die erledigt sind und genauso ein gutes gefühl, dinge zu streichen, oder zu verschieben, wenn es zu viel geworden wäre oder doch nicht passend für mich in dem moment war

    manchmal steht dort sehr viel und es ist schon einiges abgehakt, dann markere ich mir die übrigen punkte vorne nochmal bunt an, damit ich den überblick nicht verliere.

    liebe grüße!

  2. was mir auch durch diese art buchführung leichter fällt ist, daß ich mir dinge einplane, die keine pflicht sondern selbstfürsorge bedeuten, also nicht kraft verbrauchen, sondern vermehren.
    dadurch sehe ich sie gleichwertig mit den pflichten in meiner liste und kann sie genauso ernst nehmen, bzw. sehen, ob sie sich damit die waage halten.
    ich kann dadurch eindeutig einen therapeutischen effekt erzeugen.

    1. Liebe biene,

      vielen Dank für deinen lieben Kommentar. Das konkrete Einplanen der Selbstfürsorge finde ich einen super Ansatz, ich probiere das auch immer wieder, aber es klappt noch nicht wirklich gut.
      Eines musst du mir jetzt aber noch erklären – woher weißt du am Anfang des Jahres, ob es ein gutes oder schlechtes wird bzw. ob du einen großen oder kleinen Kalender brauchst?

      LG Sarah

  3. hej, liebe sarah!

    ich gehe immer erstmal davon aus, das jedes jahr ein gutes wird :0) …
    mit schlechten jahren meine ich welche mit mehr strukturbedarf.
    ich mußte anfangs erstmal üben, meine planung auf mich zuzuschustern, da war ein großes kalenderformat geeigneter.

    als es sich gut eingespielt hatte, nahm ich das kleinere format.

    dann hatte ich wieder mal schwerere zeiten, zum beispiel auch die, als mein letzter therapeut sich als großer fehler entpuppt hatte (aus seiner sicht hatte sich eine pat. aus heiterem himmel als nerviger problemfall gezeigt) und ich spürte, der nächste kalender ist dann wohl besser mal wieder übersichtlicher, weil ich auf streß mit chaosneigung reagiere.

    dabei gehe ich im zweifel lieber davon aus, daß ich vorsichtshalber dann das größere exemplar kaufe.

    selbstfürsorgeverbesserung habe ich mehr zufällig damit erreicht, weil ich nach und nach punkte dazu notiert, also geplant hatte.
    und dann bemerkte, mein gehirn liest diese einträge gleichwertig mit den anderen und gibt ihnen damit die gleiche dringlichkeit.
    das scheint zumindest bei mir eine reine wahrnehmungsfrage zu sein, so nach dem motto, wenn ich es in den kalender eintrage, ist es wirklich wichtig.
    ich hatte diesen effekt nicht geplant, er hat sich einfach ergeben.

    möglicherweise empfindet man ja auch dinge, wie z.b. yoga machen, als erstmal lästige pflicht, weil man es nicht gewöhnt ist, sich um sich selbst zu kümmern. und das auch zu dürfen.
    dann bemerkt man, daß es sehr gut tut, nach einiger zeit.
    und akzeptiert diese aktionen oder nichtaktionen als notwendigen teil des tages oder der woche.

    die tatsache, das die wahrnehmung der planungspunkte sich vollkommen wandeln kann, sozusagen aus pflicht wird kür, macht es zmindest für mich zusätzlich leichter, aus prinzip alle punkte als gleich wichtig zu bewerten.

    ganz liebe grüße von biene

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert